Cisco Router seriell verbinden

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Version vom 26. April 2011, 16:09 Uhr von Ghoffart (Diskussion | Beiträge) (→‎Gut zu wissen)
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In diesem Beispiel geht es um die notwendige Konfiguration, um zwei Cisco-Router über den AUX-Port (seriell) zu verbinden. Allerdings wurde kein Nullmodem-Kabel verwendet, sondern zwei Siemens Gigaset M101 Data, quasi eine serielle Verlängerung über DECT. Die Geräte sind auf 115200 bps eingestellt.

Der in diesem Artikel verwendete AUX-Port ist nur an etwas größeren Modellen enthalten. Der Charme an dieser Lösung ist, dass hier ein einfaches Cisco-Konsolenkabel ausreicht. Lösungen über WIC-1T oder anderes zieht immer eine gewisse Menge an Adapterei nach sich.

Grundlegendes

Cisco IOS unterscheidet zwischen interfaces wie Ethernet0, Serial0/1, TokenRing1/0 und lines, wie con0 und aux0.

Interfaces sind Netzwerkschnittstellen. Ihnen können IP-Adressen zugewiesen werden. Lines sind Ports für asynchrone Kommunikation und für zeichenbasierte Kommunikation gedacht. Das beste Beispiel hierfür ist der Konsoleport, zur Konfiguration der Geräte.

Nun kann aber jeder Line implizit ein Interface zugeordnet werden. Diese heißen async und erhalten die gleiche Nummer wie die zugehörige Line:

Router#show line

   Tty Typ     Tx/Rx    A Modem  Roty AccO AccI   Uses   Noise  Overruns   Int
      0 CTY              -    -      -    -    -      0       0     0/0       -
    129 AUX   9600/9600  -    -      -    -    -      0       0     0/0       -
*   130 VTY              -    -      -    -    -    116       0     0/0       -
*   131 VTY              -    -      -    -    -      4       0     0/0       -
*   132 VTY              -    -      -    -    -      3       0     0/0       -
    133 VTY              -    -      -    -    -      2       0     0/0       -
    134 VTY              -    -      -    -    -      1       0     0/0       -

Line(s) not in async mode -or- with no hardware support:
1-128

In dieser Beispielausgabe eines Cisco 3640 wäre das dem AUX-Port zugeordnete Interface Async129.

Konfiguration

Die zugehörige Minimalkonfiguration sieht dann so aus:

interface Async129
 ip address 10.1.1.1 255.255.255.0
 encapsulation ppp
 async mode dedicated
!
line aux 0
 modem InOut
 stopbits 1
 speed 115200
 flowcontrol hardware

Gut zu wissen

  • Es können je nach IOS-Featureset auch andere Protokolle als IP gefahren werden.
  • Wenn EIGRP, OSPF oder andere Routingprotokolle gefahren werden sollen, muss im Interface konfiguriert werden:
 async default routing
  • Wenn der Router schnell genug ist, kann Kompression noch ein wenig mehr Durchsatz rauskitzeln. Selbst ein Cisco 1005 hat noch genügend Prozessor-Leistungsreserven für die Kompression von 115200 bps übrig. Ins Interface dazu:
 compress stac
  • Manche Router können keine 115200 bps auf dem AUX-Port, bekanntermaßen die 2500er Serie.
  • Manche Router haben nicht die benötigte Hardware, um CEF auf dem AUX-Port zu beherrschen. Das macht sich dahingehend bemerkbar, dass das erste Paket durchgeht (noch nicht im CEF-Cache) und alle weiteren nicht mehr. Auch hier ist das mindestens bei den 2500er-Routern der Fall.
  • Bei der Verwendung der seriellen Schnittstellen in Routern ist zu beachten:
    • Cisco 1005 benötigen ein IOS-Featureset mit Async-Mode.
    • WIC-1T können in den 1600er-Modellen im Async-Mode benutzt werden, die integrierte Schnittstelle bei 1601 nicht.
    • Cisco 2500 können keinen Asyncmode auf den Seriellports.