Allied Telesyn MR820TR: Unterschied zwischen den Versionen
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Dieser 10Mb/s-Hub war in den 1990er Jahren ein häufig anzutreffender, einfacher Hub auch im professionellen Umfeld. Er hat 8 10BaseT-Anschlüsse, wovon einer zwischen MDI und MDI-X umschaltbar ist (Schiebeschalter neben RJ45-Buchse 8). Daneben hat er einen alternativ zu nutzenden 10Base2- und 10Base5-Anschluß. Für 10Base2 (Cheapernet) kann ein interner Abschlußwiderstand eingeschaltet werden. | Dieser 10Mb/s-Hub war in den 1990er Jahren ein häufig anzutreffender, einfacher Hub auch im professionellen Umfeld. Er hat 8 10BaseT-Anschlüsse, wovon einer zwischen MDI und MDI-X umschaltbar ist (Schiebeschalter neben RJ45-Buchse 8). Daneben hat er einen alternativ zu nutzenden 10Base2- und 10Base5-Anschluß. Für 10Base2 (Cheapernet) kann ein interner Abschlußwiderstand eingeschaltet werden. | ||
Das Hauptproblem dieser Hubs | Das Hauptproblem dieser Hubs ist das Netzteil, so daß viele Sammler und Bewahrer alter Geräte mindestens ein solches mit defektem Netzteil vor der Entsorgung gerettet haben. Fehlermerkmal: Nach Anschluß der 230V bleibt das Gerät vollständig dunkel, alternativ blinken alle LEDs in der Größenordnung von 1Hz. | ||
== Lösungen == | |||
Benötigt wird ein DC-DC-Wandler vom Ebay-Chinesen, der als Stepdown-Wandler beispielsweise 7..28VDC verkraftet und fest eingestellt 5V liefert. Meine kosteten im 10er-Pack 4,39 €. Weiterhin holt man aus der Grabbelkiste ein nicht mehr benötigtes Steckernetzteil (Schaltnetzteil) z. B. einer Fritzbox. Die haben typischerweise 12V und liefern 1,2 oder 1,4 A. Zum Einbau im Hub fehlt noch eine Hohlsteckerbuchse mit 5,5 mm Außen- und 2,5 mm Innendurchmesser, passend zum Stecker des Fritzbox-Netzteils. | |||
Nach Entfernen des defekten Schaltnetzteils gibt's Platz rund um den dreipoligen Spannungsversorgungsstecker: | <gallery widths=256px heights=192px> | ||
Datei:Mr820tr_1e.jpeg|Nach Entfernen des defekten Schaltnetzteils gibt's Platz rund um den dreipoligen Spannungsversorgungsstecker. | |||
Datei:Mr820tr_2b.JPG|Die Platine kann im Gehäuse verbleiben. Man kommt an die Lötpunkte an den großen SMD-Kondensatoren von oben heran. | |||
Datei:Mr820tr_3b.jpeg|Die Seitenansicht. | |||
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=== Spannung und Strom === | |||
Für 10BaseT und ohne aktivem Anschluß möchte die Platine rund 210 mA @5 V, entsprechen rund 100 mA @12 V vor dem DC-DC-Wandler. Wenn der Schalter "Backbone Enable" eingeschaltet ist, wird je nach Stellung des zweiten Schalters der DC-DC-Wandler für 10Base2 mit 12 V versorgt (zusätzlich rund 180 mA @12 V) oder der 12 V-Pin vom AUI-Anschluß versorgt (begrenzt durch Sicherung auf 650 mA). Für den jetzt eingebauten DC-DC-Wandler verspricht der freundliche Ebay-Chinese 3 A Spitzenlast und 1,5 A Dauerlast. Ich halte die versprochenen Werte für sehr ambitioniert. Für diesen Anwendungsfall reicht der Wandler, denn die Dauerlast sollte nach den Messungen unter 200 mA bleiben. | |||
Alternativ lässt sich mit einem Streifen Punktrasterplatine, einem unstabilisierten 12 V-Steckernetzteil (Trafo), einem 7812 und einem 7805 mit den üblichen Kondensatoren gegen Schwingneigung eine Mini-Stromversorgung bauen. Der 7805 muss das eine oder andere Watt verheizen, weswegen ich ihn stets mit einer von der Netzbuchsenbefestigung jetzt unbenutzten Schrauben mit dem Gehäuse als Kühlkörper verbinde. Nebenbei hält so dann auch der kleine Platinenstreifen. Gewinnt keinen Schönheitswettbewerb, ist aber sehr pragmatisch. | |||
=== Schutzleiter === | |||
Mit internem 230V-Netzteil und Kaltgerätekabel ist das metallische Gehäuse des Hubs mit Schutzerde verbunden, ebenso die Schirmung der 10BaseT-Anschlüsse. Der 10Base2-Anschluß hat die übliche "sanfte" Erdung über 1MOhm. Es kann Vor- wie auch Nachteil sein, wenn der Hub über keine eigene Schutzerde verfügt. | |||
[[Kategorie: Netzwerk]] | |||
[[Kategorie: Reparatur]] | |||
[[ | [[Kategorie: Switching]] | ||
Aktuelle Version vom 27. Februar 2019, 22:09 Uhr
Dieser 10Mb/s-Hub war in den 1990er Jahren ein häufig anzutreffender, einfacher Hub auch im professionellen Umfeld. Er hat 8 10BaseT-Anschlüsse, wovon einer zwischen MDI und MDI-X umschaltbar ist (Schiebeschalter neben RJ45-Buchse 8). Daneben hat er einen alternativ zu nutzenden 10Base2- und 10Base5-Anschluß. Für 10Base2 (Cheapernet) kann ein interner Abschlußwiderstand eingeschaltet werden.
Das Hauptproblem dieser Hubs ist das Netzteil, so daß viele Sammler und Bewahrer alter Geräte mindestens ein solches mit defektem Netzteil vor der Entsorgung gerettet haben. Fehlermerkmal: Nach Anschluß der 230V bleibt das Gerät vollständig dunkel, alternativ blinken alle LEDs in der Größenordnung von 1Hz.
Lösungen
Benötigt wird ein DC-DC-Wandler vom Ebay-Chinesen, der als Stepdown-Wandler beispielsweise 7..28VDC verkraftet und fest eingestellt 5V liefert. Meine kosteten im 10er-Pack 4,39 €. Weiterhin holt man aus der Grabbelkiste ein nicht mehr benötigtes Steckernetzteil (Schaltnetzteil) z. B. einer Fritzbox. Die haben typischerweise 12V und liefern 1,2 oder 1,4 A. Zum Einbau im Hub fehlt noch eine Hohlsteckerbuchse mit 5,5 mm Außen- und 2,5 mm Innendurchmesser, passend zum Stecker des Fritzbox-Netzteils.
Spannung und Strom
Für 10BaseT und ohne aktivem Anschluß möchte die Platine rund 210 mA @5 V, entsprechen rund 100 mA @12 V vor dem DC-DC-Wandler. Wenn der Schalter "Backbone Enable" eingeschaltet ist, wird je nach Stellung des zweiten Schalters der DC-DC-Wandler für 10Base2 mit 12 V versorgt (zusätzlich rund 180 mA @12 V) oder der 12 V-Pin vom AUI-Anschluß versorgt (begrenzt durch Sicherung auf 650 mA). Für den jetzt eingebauten DC-DC-Wandler verspricht der freundliche Ebay-Chinese 3 A Spitzenlast und 1,5 A Dauerlast. Ich halte die versprochenen Werte für sehr ambitioniert. Für diesen Anwendungsfall reicht der Wandler, denn die Dauerlast sollte nach den Messungen unter 200 mA bleiben.
Alternativ lässt sich mit einem Streifen Punktrasterplatine, einem unstabilisierten 12 V-Steckernetzteil (Trafo), einem 7812 und einem 7805 mit den üblichen Kondensatoren gegen Schwingneigung eine Mini-Stromversorgung bauen. Der 7805 muss das eine oder andere Watt verheizen, weswegen ich ihn stets mit einer von der Netzbuchsenbefestigung jetzt unbenutzten Schrauben mit dem Gehäuse als Kühlkörper verbinde. Nebenbei hält so dann auch der kleine Platinenstreifen. Gewinnt keinen Schönheitswettbewerb, ist aber sehr pragmatisch.
Schutzleiter
Mit internem 230V-Netzteil und Kaltgerätekabel ist das metallische Gehäuse des Hubs mit Schutzerde verbunden, ebenso die Schirmung der 10BaseT-Anschlüsse. Der 10Base2-Anschluß hat die übliche "sanfte" Erdung über 1MOhm. Es kann Vor- wie auch Nachteil sein, wenn der Hub über keine eigene Schutzerde verfügt.