Netzwerkperformance mit alten Macs und Linux: Unterschied zwischen den Versionen
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Version vom 29. Juni 2016, 20:13 Uhr
Bei älteren Macs ist feststellbar, dass ab einer bestimmten Linux-Kernelversion die Schreibgeschwindigkeit von TCP-Verbindungen (z. B. AFP oder FTP) im unteren zweistelligen Kilobyte/s-Bereich liegt.
Test haben gezeigt, dass MacTCP als auch OpenTransport bis einschliesslich Version 1.2 mit TCP Windowscaling nicht zurechtkommen. Testumgebung war ein PowerMac 7500 mit 400 MHz MPC750 (G3)-CPU, einer auf einem DEC-Chipsatz basierenden 100MBit/s Netzwerkkarte von Kingston unter MacOS 7.6.1.
Leider gibt es keine (bekannte) Möglichkeit, Windowscaling unter Linux einzelfallbezogen zu deaktivieren. Global geht dies mit:
echo 0 > /proc/sys/net/ipv4/tcp_window_scaling
bzw.
sysctl -w net.ipv4.tcp_window_scaling = 0
Neustartfest wird der Parameter durch einen entsprechenden Eintrag in /etc/sysctl.conf:
net.ipv4.tcp_window_scaling = 0
Transfers zu anderen Maschinen dürften je nach Übertragungsmedium nun auch langsamer werden.
Alternativen zum globalen Abschalten
Als Alternative zum harten Abschalten des Windowscaling besteht die Möglichkeit, durch Zwischenschalten z. B. einer Cisco PIX oder ASA den Paketfluss zu modifizieren (Konfigurationsausschnitt):
class-map match-any match any ! tcp-map preset_tcp_map tcp-options window-scale clear ! policy-map global_policy class match-any set connection advanced-options preset_tcp_map
Nachteile dieser Lösung:
- zusätzlicher Stromverbrauch,
- Lässt kein AppleTalk durch (auch nicht im Transparentmodus).
Eine andere Möglichkeit wäre durch eine virtuelle Maschine mit wie oben gezeigt, global abgeschaltetem Windowscaling gegeben. Über den xinetd lassen sich Proxydienste auf IP Layer-4-Ebene abbilden. Ausschnitt aus einer Beispielkonfiguration /etc/xinetd.d/afp-proxy:
service afp-proxy { id = afp-proxy type = UNLISTED disable = no wait = no protocol = tcp user = root group = nogroup log_type = syslog daemon info port = 548 redirect = 192.168.0.1 548 }
Sprich, eine TCP-Verbindung wird nicht zum eigentlichen AFP-Server auf der 192.168.0.1 aufgebaut, sondern auf zur VM, auf der der xinetd läuft. Diese erzeugt dann eine neue TCP-Verbindung zum eigentlichen AFP-Server.
Nachteile dieser Lösung:
- Lästig, weil der AFP-Server via AppleTalk unter anderem Namen angesprochen werden muss als per TCP.