Systemd bei Debian loswerden: Unterschied zwischen den Versionen

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Version vom 17. November 2018, 10:06 Uhr

Debian Jessie (und neuer) bringt per Default ein neues Startsystem, mit: Systemd. Nach sorgfältiger Recherche und Abwägen des Für und Wider habe ich mich dazu entschlossen, meine Debian-Installationen ohne Systemd zu betreiben, sondern auf die nach wie vor unterstützte traditionelle Sysv-Umgebung zu setzen. Bei den Betrachtungen ist wichtig, dass es hier nicht um Desktopsysteme geht, sondern um Serverinstallationen.

Gründe

Achtung, dies ist meine subjektive Betrachtungsweise!

  • Systemd ist unübersichtlich, weil Systemd alles abdecken möchte, was derzeit von bekannten und gut funktionierenden Subsystemen abgedeckt wird:
    • Init für Runlevelmanagement und Startvorgang,
    • Udev für dynamische /dev-Nodes und Netzwerkinterfaces,
    • Ergänzung/Ablöse von (x)inetd zwecks Nachstarten von Prozessen,
    • evtl. weiteres, was mir bisher nicht negativ aufgefallen ist.

Welche eigentlich netten und relevanten Features verlieren die Installationen durch den Verzicht?

  • Den beeindruckend schnellen Startvorgang, u. A. durch Parallelisierung von Daemonstarts,
  • Automatische Prozessisolation durch die Integration von cgroups in den Startvorgang.

Was gewinnt man durch den Verzicht?

  • Eine bekannte, verlässliche und durch jahrelange Erfahrung gestützte Systemumgebung, die alte Hasen im Schlaf und zeitgleichem Vollsuff beherrschen; ein nicht zu unterschützender Punkt für Serveradministratoren,
  • deutlich näher dran an everything is a file,
  • erprobtes Logging im ASCII-Format mit allen Vorteilen wie z. B. grep.

Vorgehensweise

apt-get install sysvinit-core systemd-shim bootlogd systemd-sysv-
reboot

Danach:

apt-get autoremove --purge systemd systemd-shim

Fertig.

Beim letzten apt-get-Aufruf sollte geprüft werden, ob eventuell weitere Pakete deinstalliert werden, welche Systemd als Abhängigkeit besitzen. Bei Serverinstallationen dürfte dies in der Regel nicht der Fall sein.

Siehe auch

Weblinks