Systemd bei Debian loswerden: Unterschied zwischen den Versionen

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'''Debian Jessie''' (und neuer) bringt per Default ein neues Startsystem, mit: Systemd. Nach sorgfältiger Recherche und Abwägen des Für und Wider habe ich mich dazu entschlossen, meine Debian-Installationen ohne '''Systemd''' zu betreiben, sondern auf die nach wie vor unterstützte traditionelle Sysv-Umgebung zu setzen. Bei den Betrachtungen ist wichtig, dass es hier nicht um Desktopsysteme geht, sondern um Serverinstallationen.
'''Debian Jessie''' (8) (und neuer) bringt per Default ein neues Startsystem, mit: Systemd. Nach sorgfältiger Recherche und Abwägen des Für und Wider habe ich mich dazu entschlossen, meine Debian-Installationen ohne '''Systemd''' zu betreiben, sondern auf die nach wie vor unterstützte traditionelle Sysv-Umgebung zu setzen. Bei den Betrachtungen ist wichtig, dass es hier nicht um Desktopsysteme geht, sondern um Serverinstallationen.
 
Diese Anleitung wurde mit Debian Buster (10) verifiziert.
 
Mit Debian 12 (Bookworm) gibt es wohl neue Paketabhängigkeiten, weswegen diese Anleitung nicht mehr funktioniert.


== Gründe ==
== Gründe ==
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Was gewinnt man durch den Verzicht?
Was gewinnt man durch den Verzicht?
* Eine bekannte, verlässliche und durch jahrelange Erfahrung gestützte Systemumgebung, die alte Hasen im Schlaf und zeitgleichem Vollsuff beherrschen; ein nicht zu unterschützender Punkt für Serveradministratoren,
* Eine bekannte, verlässliche und durch jahrelange Erfahrung gestützte Systemumgebung, die alte Hasen im Schlaf und zeitgleichem Vollsuff beherrschen; ein nicht zu unterschätzender Punkt für Serveradministratoren,
* deutlich näher dran an ''[https://en.wikipedia.org/wiki/Everything_is_a_file everything is a file]'',
* deutlich näher dran an ''[https://en.wikipedia.org/wiki/Everything_is_a_file everything is a file]'',
* erprobtes Logging im ASCII-Format mit allen Vorteilen wie z. B. ''grep''.
* erprobtes Logging im ASCII-Format mit allen Vorteilen wie z. B. ''grep''.


== Vorgehensweise ==
== Vorgehensweise ==
  apt-get install sysvinit-core systemd-shim bootlogd systemd-sysv-
  apt-get install sysvinit-core bootlogd systemd-sysv-
  reboot
  reboot


Danach:
Danach:
  apt-get autoremove --purge systemd systemd-shim
  apt-get autoremove --purge systemd


Fertig.
Fertig.
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* [http://unix.stackexchange.com/questions/5877/what-are-the-pros-cons-of-upstart-and-systemd Darlegung von Für/Wider] bei Stackexchange (en)
* [http://unix.stackexchange.com/questions/5877/what-are-the-pros-cons-of-upstart-and-systemd Darlegung von Für/Wider] bei Stackexchange (en)
* [http://0pointer.de/blog/projects/the-biggest-myths.html Mythen über Systemd] (en)
* [http://0pointer.de/blog/projects/the-biggest-myths.html Mythen über Systemd] (en)
* [http://crunchbang.org/forums/viewtopic.php?id=37871 Systemd loswerden], Beschreibung bei Crunchbang.org (en)
* [http://www.simonrichter.eu/blog/2016-03-03-why-sysvinit.html SimonRichter/ blog/ Why sysvinit?] (en)
* [http://www.simonrichter.eu/blog/2016-03-03-why-sysvinit.html SimonRichter/ blog/ Why sysvinit?] (en)
* [https://unix.stackexchange.com/questions/218933/after-switching-to-devuan-how-do-i-remove-systemd After switching to Devuan, how do I remove systemd?] (en)


[[Kategorie:Linux]]
[[Kategorie:Linux]]

Aktuelle Version vom 18. Oktober 2023, 14:14 Uhr

Debian Jessie (8) (und neuer) bringt per Default ein neues Startsystem, mit: Systemd. Nach sorgfältiger Recherche und Abwägen des Für und Wider habe ich mich dazu entschlossen, meine Debian-Installationen ohne Systemd zu betreiben, sondern auf die nach wie vor unterstützte traditionelle Sysv-Umgebung zu setzen. Bei den Betrachtungen ist wichtig, dass es hier nicht um Desktopsysteme geht, sondern um Serverinstallationen.

Diese Anleitung wurde mit Debian Buster (10) verifiziert.

Mit Debian 12 (Bookworm) gibt es wohl neue Paketabhängigkeiten, weswegen diese Anleitung nicht mehr funktioniert.

Gründe

Achtung, dies ist meine subjektive Betrachtungsweise!

  • Systemd ist unübersichtlich, weil Systemd alles abdecken möchte, was derzeit von bekannten und gut funktionierenden Subsystemen abgedeckt wird:
    • Init für Runlevelmanagement und Startvorgang,
    • Udev für dynamische /dev-Nodes und Netzwerkinterfaces,
    • Ergänzung/Ablöse von (x)inetd zwecks Nachstarten von Prozessen,
    • evtl. weiteres, was mir bisher nicht negativ aufgefallen ist.

Welche eigentlich netten und relevanten Features verlieren die Installationen durch den Verzicht?

  • Den beeindruckend schnellen Startvorgang, u. A. durch Parallelisierung von Daemonstarts,
  • Automatische Prozessisolation durch die Integration von cgroups in den Startvorgang.

Was gewinnt man durch den Verzicht?

  • Eine bekannte, verlässliche und durch jahrelange Erfahrung gestützte Systemumgebung, die alte Hasen im Schlaf und zeitgleichem Vollsuff beherrschen; ein nicht zu unterschätzender Punkt für Serveradministratoren,
  • deutlich näher dran an everything is a file,
  • erprobtes Logging im ASCII-Format mit allen Vorteilen wie z. B. grep.

Vorgehensweise

apt-get install sysvinit-core bootlogd systemd-sysv-
reboot

Danach:

apt-get autoremove --purge systemd

Fertig.

Beim letzten apt-get-Aufruf sollte geprüft werden, ob eventuell weitere Pakete deinstalliert werden, welche Systemd als Abhängigkeit besitzen. Bei Serverinstallationen dürfte dies in der Regel nicht der Fall sein.

Siehe auch

Weblinks